SG Stern Ligurien 2014 Reisezeit Mai/Juni Navigation Garmin Zumo, Marco Polo Straßenkarten Ligurien / Emilia Romagna / Toskana Fotoausrüstung Pentax K5 / Pentax Zommobjektiv 18-135 mm / Tamron 18-50 2014 führte uns die jährliche Ausfahrt wieder in den Süden nach Italien. Die Region Ligurien war unser Ziel. Als Herberge und Ausgangspunkt diente uns der Palazzo Illica in Castell`Arquato . Hier trafen wir an historischer Stelle auf ein nettes Team und eine auskunftsfreudige Hausherrin Maria. Palazzo Illica ist ein Agritourismo Betrieb mit historischem Hintergrund. Der Palazzo stammt aus dem 17. Jahrhundert und wurde von Maria und ihrer Familie innerhalb der letzten 30 Jahre renoviert. Hier kann man seinen Urlaub im historischen Ambiente verbringen. Neben dem reichhaltigen Frühstück mit täglich frisch gebackenen Kuchen (meistens 2-3 Sorten) gibt es auch die Möglichkeit täglich ein warmes Abendbrot zu bestellen. Wir haben an den meisten Tagen von diesem Angebot gebrauch gemacht. Der Samstag wird als Anreisetag genutzt. Nach und nach treffen die die Teilnehmer ein und neben vielen alten Gesichtern finden sich auch wieder ein paar neue ein. Sonntag die erste kleine Ausfahrt… die irgendwie etwas länger ausfällt und 200km überschreitet. Während dieser Ausfahrt mussten wir leider feststellen daß die Straßen der Region in einem sehr schlechten Zustand sind. Neben Frostaufbrüchen, Schlaglöchern und Straßenabbrüchen treten vor allem großer Verwerfungen und Schotterpassagen auf. Das hört sich wie ein Eldorado für GS Fahrer an ist aber für alle eher eine große Belastung. Man muss sich höllisch auf die Straßen konzentrieren und kann kaum frei fahren. Das wird in den nächsten Tagen bei vielen Ausfahrten immer wieder zum Problem werden. Am ersten Tag mussten wir 2 Stürze verzeichnen die beide glimpflich ausgingen und ausschließlich mit Blechschaden/Kratzern von statten gingen. Beide Bikes und Fahrer konnten problemlos weiter fahren. Nach der Tour ist vor der Tour… wir besprechen alles bei einem tollen Abendbrot und planen den nächsten Tag. In der Nacht kommen die letzten Teammitglieder unserer Gruppe und so starten wir am nächsten Tag vollständig zu einer Tour Richtung Modena . Auf den Spuren von Ferrari wollen wir ein wenig durch das Land cruisen und die Landschaft genießen. Auf den verschiedenen Straßen der Kategorie SS und SP kommen die bekannten Probleme wieder auf uns zu. Wir müssen die Reisegeschwindigkeit den Straßenverhältnissen und den verschiedenen Motorrädern anpassen wir kommen, auf Grund der großen Reisegruppe, schleppend voran. Gegen Mittag entscheiden wir uns die Anfahrt nach Modena abzubrechen und wieder in die Berge zu fahren. Kurze Zeit später werden wir getrennt und es entstehen zwei Reisegruppen. Das Kolonnenfahren müssen wir noch üben. Die kleinere Gruppe entscheidet sich in Richtung Parma zu fahren auf dem Weg dorthin legen wir erst einmal eine kurze Pause in einem unscheinbaren Lokal ein. Wie sich herausstellt ein tolles Familienlokal welches an diesem Tag nahezu vollständig ausgelastet ist. Wir bekommen noch einen Platz und können eine kleine Stärkung einnehmen. Die Rückreise durch Parma ist eher unspektakulär… zum Glück ist Feiertag ( Italienischer Nationalfeiertag ). Der Tag am Meer In kleiner Gruppe starten wir mit dem Ziel Portofino und Genua . Wir nehmen die SP4 von Castell`Arquato bis Luneto. Die Straße erfüllt alle Erfahrungen die wir in den letzten Tagen gemacht haben. Schotterpassagen, Auf- und Abbrüche, Versatzstücke. Unser illustre Gruppe (Suzuki GSX R 1000, Aprilia 850 Roller, BMW RT1200 und R1150 GS) kommt relativ schnell voran. In Luneto geht es auf die SP359R auch hier eine tolle Topografie aber schlechte Straße. Bei Bedonia biegen wir auf die SP3 die später in die SP26BIS und zur SP586 wird. In Carrassco dann auf die SP225 die uns direkt ans Meer führt. In Lavagna legen wir eine kleine Pause ein und können das erste Mal das Meer sehen. Der Ort hat auch schon bessere Zeiten erlebt. Das Freibad in direkter Strandnähe ist geschlossen uns gibt einen stummen Hinweis auf die infrastrukturelle Situation vieler italienischer Kommunen. Nach 10 Minuten machen wir uns auf den Weg nach Portofino. Die Anreise entlang der Küste führt uns durch tolle Wohngebiete und Küstenstädte (hier lässt es sich aushalten). Die Straßen sind in gutem Zustand aber total überfüllt und nicht für Reisebusse gebaut. Die Kilometer bis Portofino ziehen sich. Portofino ist ein kleiner beschaulicher Küstenort in dem sich die Schönen und Reichen gerne die Klinke in die Hand geben. Wir genießen das tolle Ambiente bei einer kleinen Brotzeit. Portofino ist aus einigen Filmen bekannt und könnte jederzeit als aktuelles Filmset durchgehen. Weiter in Richtung Genua. Die Anfahrt entlang der Küste ist wie erwartet eher stockend. Dies verändert sich auch nicht in Genua. Den Versuch zum Hafen von Genua zu kommen brechen wir kurzerhand ab und machen uns wieder auf den Weg zurück zum Palazzo. Die Rückreise führt uns Hauptsächlich über die SS45 auf der wir es zeitweise fliegen lassen können. Am späten Nachmittag bekommen wir ein wenig Regen und werden ein wenig eingebremst. Nach rund 340km sind wir wieder zurück und hatten einen schönen Tag. Piacenza, Bobbio, Ponte Dell`Olio Mittwoch nehme ich eine kleine Auszeit um ein wenig zu fotografieren. Mein Weg führt mich nach Piacenza . Die Stadt mit großer Historie wurde 218 v Chr. römische Kolonie. Hier findet man auf Schritt und Tritt historische Zeitzeugen. Ich begebe mich auf einen 2 stündigen Spaziergang der durch die Altstadt von Piacenza führt. Hier findet man neben schönen Palazzos viele Kirchen. Eine dieser Kirchen schaue ich mir genauer an. Sant`Antonio fällt durch den 8-eckigen Turm sofort ins Auge. Wie in den meisten italienischen Kirchen findet man neben schönen Fresken auch einen Marienaltar. Maria wird in Italien besonders verehrt. Ich genieße die Ruhe und wunder mich über einen kleinen Japaner der sich die Freiheit rausnimmt im sämtlichen Ecken und Winkeln Fotos zu schießen und den dieser Ort als religiöse Stätte nicht zu interessieren schein. Ein wenig Bizarr wird es als der Tourist auch noch den Priester und einen Gläubigen während der Beichte fotografiert. Ich verlasse die Kirche und stürze mich in Leben. Es ist Markttag! Ich kann nicht umhin mich entlang der Stände treiben zu lassen und kaufe ein paar reife Datteln. Hier merkt man wieder was es heißt „reife“ Datteln zu bekommen und diese auch gleich zu essen. Weiter nach Bobbio . Hier beherrscht die Abtei und die alte Steinbrücke das Stadtbild. Ich bleibe nicht stehen da sich das Wetter verschlechtert und fahre weiter zu einem Ort Namens Ponte Dell´Olio . Leider ist der Name hier nicht Programm und man findet ausschließlich einen kleinen Wohnort vor. Mein Weg zurück nach Castell`Arqueto führt mich über kleine Wald- und Forstwege die zum Teil einen besseren Zustand aufweisen als die SS uns SP Straßen. Der Zweite Tag am Meer Das Ziel Portovenere liegt in der der Nähe von La Spezia . Wir sind wieder in kleiner Gruppe unterwegs und lassen es zügig angehen. Die Straßen haben den bekannten Standard und wir müssen uns gut konzentrieren damit uns kein Fahrfehler unterläuft. Entlang der SP21 und SP523 kommen wir trotzdem immer wieder an die Grenzen. Dann passiert es in einer Rechtskurve muss ich beim anbremsen die Bremse öffnen, da der Vorderreifen anfängt zu schmieren. Was dann geschieht kann man unter der Überschrift „magnetische Blickführung“ zusammenfassen. Der seitliche Straßengraben hat es mir angetan. Die GS folgt dem Blick und ich der GS wir finden uns auf der Straße wieder. Nichts passiert Glück gehabt. Außer einem verbogenen Fussbremshebel ist alles i.O. Durchatmen und weiter. Unterwegs haben wir ein wenig Verkehr und müssen viele Fahrzeuge überholen aber auch einigen ausweichen. Gegen Mittag sind wir in Portovenere. Beim Absteigen vom Bike macht sich mein linker Knöchel bemerkbar. Ich werde ihn mir am Abend ansehen. In Protvenere dreht an diesem Tag ein indisches Filmteam einen Bollywood Film. Wir nehmen in einem Straßenlokal platz und schauen uns das Treiben aus der Distanz an. Portovenere erinnert an ein Schmuggler oder Piratendorf. Eine tolle Uferpromenade und ein kleines Castel. Ich schaue mir ein wenig die Stadt an bevor wir uns wieder auf den Heimweg machen. Um schnell voran zu kommen nehmen wir die SS62. Die Straße lässt sich gut fahren und führt durch eine tolle Landschaft. Wir kommen gut voran und haben die Rückfahrt zügig geschafft. Am Abend schaue ich mir meinen Knöchel genauer an. Entwarnung nur überdehnt und geprellt ein wenig dick und ich kann nicht richtig auftreten. An diesem Tag gab es noch zwei weitere Stürze! Freitag der letzte Tag Noch einmal ein wenig fotografieren. Ich besuche Castel San Giovanni und gehe wieder auf Fotosafari. Eine schöne kleine Stadt mit vielen kleinen Häusern. Ich sehe mir die Kirche an und vertreibe mir die Zeit in der Stadt. Am Nachmittag fahren wir von unserem Palazzo aus nochmal in die Stadt nach Castell`Arquato um ein Eis zu essen und danach noch dem Castell´einen Besuch abzustatten. Der späte Nachmittag steht unter dem Zeichen des verladen. Am Samstag starten wir wieder nach Hause und wir müssen die Motorräder einpacken. Einige von uns fahren auf Achse aber die meisten sind per Anhänger oder Transporter angereist. Ich habe mich diesmal für die Version Transporter entschieden und bin mit meinem Freund Theo zusammen gefahren. Samstag Gegen 09:30h starten wir. Die knapp 1100km laufen gut und wir haben das Glück keinen Stau auf unserer Strecke zu haben. Gegen 22:00h bin ich zu Hause, mein Bike wieder in der Garage. Alles in Allem ein schöner Urlaub mit Freunden. Leider konnten die Straßen in Ligurien nicht ganz mithalten. In diesem Urlaub hatten wir insgesamt 8 Stütze/Ausrutscher zu verzeichnen was überdurchschnittlich ist. Wahrscheinlich lag es neben fehlender Fahrpraxis an den zum Teil schlimmen Straßenbedingungen die eine permanente hohe Konzentration von jedem abforderte. Zum Glück ist niemandem etwas geschehen. Blech und Kratzer sind ersetzbar und Schrammen im Ego heilen problemlos Ich freue mich jetzt schon wieder auf die nächste Ausfahrt in großer Runde.
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